Etliche Donauwelse konnte ich heuer schon landen, man darf nicht undankbar sein, heuer ist und bleibt die beste Wallersaison ever, ..... ever, ever!
Angefangen hat alles im Frühjahr als ich einem wahren Beissexzess beiwohnen durfte und die Rute sich den ganzen Tag im Halbkreis befand (
DIE MENGE MACHTS). Dann die vielen, vielen Wallerbeifänge beim Zanderfischen. Gekrönt von einem Kampf, den ich im Donaustrom bis dato noch nie hatte - ich dachte einen ÖBB Zug zu drillen nur um danach festzustellen dass 4/0 Haken nicht die geeignete Waffe sind um sich mit den wahren Ungeheuern der Donau anzulegen.
Don´t hunt what you can´t kill - soviel dazu!
Des weiteren war ich zu diesem Zeitpunkt bootslos und rettete mich mit einem 3,60m langem Jugoplast Seelenverkäufer aus 1984 über meine endlose Wartezeit auf das ultimative Donauboot. Eines muss man neidlos zugestehen, damals in Ex-Jugoslawien konnte man schon Boote bauen die die Zeit überdauern. Ich bin mir sicher mein kleine slawische Jolle überlebt JEDEN atomaren Weltkrieg ohne Kratzer - Qualitätsarbeit eben! So etwas gibt es heute garnicht mehr.
Genug davon!
Ich will endlich wieder vom Boot fischen! Dieses Ufergerenne ist nicht meine Welt. Die anderen Angler, Spaziergänger (meine besonderen Freunde), Radfahrer, alles Dinge die ich schon garnicht mehr kannte als Teil der Donau. Also was bleibt mir über, rein in die Kvarnerschüssel und ab in die grosse, wilde Donau. Zum ersten mal geslippt, es schwimmt, aber das war auch schon alles, ein Tritt nach hinten und das Wasser war auch schon im Waterstop. Gut, das Boot hat heiße 100 kg und der Motor (Suzuki DF 30) genauso viel. Dann noch Tank und Batterie und der Kampf ist verloren. Sagen wir so, wenn man im Hafen schon in Lebensgefahr ist, sollte man nicht unbedingt seinen Kick im Donaustrom suchen, ABER nachdem ich bereits eines meiner neun Leben bei einem Tornado auf einer einsamen Insel in Italien verbraten habe, bleibt noch ein bischen "Fett auf der Kette" um es genau heraus zu finden.
Leichtes Tackle, Rute und Rolle und auf zum lustigen Vertikalen auf meinen Freund dem WELS. Driftstrecke ist bekannt, man ist ja schließlich nicht das erste mal draussen unterwegs.
Kein Wind, wenig Strömung, gute Vorzeichen! Ich suche die Tiefen um 10 Meter ab, dort war ich zu diesen Jahreszeiten immer sehr erfolgreich. Harter Sand, so muss das sein, keine Hänger. Das Boot hält. An dieser Stelle hatte ich vor zwei Jahren eine Begegnung der besonderen Art, ein Take und meine handgemachte 20 lbs St. Croix Meeresrute wurde unter den heftigen Schwanzschlägen eines Riesenfisches zum Kreis zusammengebogen nur um danach mit meterweise eingeschleimten Vorfach wieder in den Ursprungszustand zurück zu kehren. Eine schwere Niederlage die mir viele schlaflose Stunden beschert hatte.
250 Meter weiter stromabwärts, eine Stelle wie tausende andere am Strom dann der Wendepunkt.
Ein leichter aber bestimmter Ruck in der Schnur, da schon wieder! Anschlag, Bremse auf STRIKE setzen, Haken sicher setzen und der Kampf kann beginnen. Immer wieder zieht der Kapitale meine Rutenspitze unter Wasser. Minutenlang steht mein kleines Boot in der Fahrtrinne, da kommt auch schon der erste Schubverband stromabwärts und ein Passagierdampfer stromaufwärts, ich und das Jugoplast mittendrin statt nur dabei. E-Motor? Ich bitte euch, wer braucht einen E-Motor :D
Fakt ist, das Boot hält! Motor angeworfen, in seichteres Wasser gefahren um den Fisch in die Höhe zu pumpen, der Fisch folgt, grandios! Als er das erste mal ausbläst weiß ich mit wem ich es zu tun habe - beängstigend von einem Seelenverkäufer aus betrachtet, aber ich gewinne Meter für Meter. Als der Fisch das erste mal die Wasseroberfläche durchbrochen hat war für mich klar, there´s no easy way out. Nach weiteren 10 Minuten heftigen Drillens hatte ich den Fisch auf meine Wallerplane (größer als meine Ostblockjacht).
Das glaubt mir keiner, wetten? So einen Fisch im Boot, jede Wette das DAS Fischerlatein ist!
Also schnell einen Fotografen organisiert, und als ich am vereinbarten Ort war, konnten wir ein paar Pics machen um den Fang zu belegen. Ein toller Fisch und ganz sicherlich das Highlight meiner Donausaison 2014.
Gezielt befischt, gefangen und natürlich wieder schonend releast.
So und nicht anders! By the way...dem Boot geht es immer noch gut (LEIDER hahahaha)!
Euer
Lukas "LUKE" Stoesser
vom JACKSON ProTeam
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